VFC Plauen – 1.FC Magdeburg, 4. Spieltag, 2-2 (1-0)
Es ist wieder passiert. Nachdem man bereits aus den vergangenen 4 Spielen im Vogtland nur insgesamt 3 Zähler holen konnte, teilten sich der örtliche VFC Plauen und die Größten der Welt auch am vierten Spieltag der Regionalliga Nordost 14/15 wieder die Punkte. 2-2 hieß es am Ende, nach 0-1-Rückstand, Ausgleich und zwischenzeitlicher Führung. Damit ist der Punktspielstart zwar (noch) nicht gänzlich in die Hose gegangen, ein richtig erfolgreicher Auftakt in die potentielle Aufstiegs-Punkterunde sieht allerdings auch anders aus.
Eine detailliertere Spielbetrachtung verbietet sich an dieser Stelle, weil ich das Spiel nicht live verfolgt habe und mich nur auf die Angaben im Ticker beziehen könnte, die aber ja auch jeder selbst lesen kann. Vielleicht nur so viel: es verwundert schon ein wenig, dass Jens Härtel gegen den VFC Plauen (zumindest der Aufstellung und einer Bemerkung im Ticker zufolge) ähnlich spielen lässt wie gegen den FC Augsburg, also mit einer nominell ziemlich defensiven Aufstellung und vor allem ohne Lars Fuchs von Beginn an. Aber gut, wie sich das taktisch nachher auf dem Spielfeld niederschlug, vermag ich, wie gesagt, nicht zu beurteilen. Immerhin gab es offenbar in den ersten 40 Minuten ganz gut Betrieb in Richtung Plauener Tor, und das nicht nur durch Standards, sondern auch durch Spielzüge und versuchte Torabschlüsse. Allein, das Tor macht eben der Gastgeber durch einen abgefälschten Schuss ganz kurz vor der Halbzeit. Mist.
In Durchgang zwei war dann alles dabei: taktische Wechsel, gelb-rote Karte, Ausgleich, Führung Blau-Weiß, Ausgleich Plauen. Wobei auch hier wieder erstaunlich ist, dass der Trainer bis zur 60. Minute wartet, bis er offensiv doppelwechselt und Siefkes für Handke und Fuchs für Schlosser bringt. Erstaunlich deswegen, weil wir bis dahin immer noch nominell recht defensiv unterwegs waren, wir ja aber bekanntermaßen immer noch mit einem Tor hinten lagen und der Ticker bis zu diesem Zeitpunkt von keinen großartigen Torchancen für den Ersten FC Magdeburg in Halbzeit zwei zu berichten wusste. Für meinen Geschmack – erneut mit der Einschränkung, das Spiel nicht gesehen zu haben – doch eher spät. Nach zunächst gelb-rot für Schiller machten sich die Einwechslungen und die damit einhergehenden taktischen Umstellungen aber recht schnell bezahlt, durch einen Elfmeter gelang Nico Hammann der Ausgleich und René Lange wenig später sogar die Führung. In Unterzahl! Leider kostete dann ein individueller Fehler den Sieg, weil man ein weiteres Gegentor hinnehmen musste und dann, in Anlehnung an ein legendäres Sammer-Zitat, das Spiel eben unentschieden ausgeht.
Das Schöne – oder das Doofe, je nach Standpunkt des Betrachters – am Fußball ist ja nun, dass wir es hier mit einem Ergebnissport zu tun haben und letztlich die schnöden Fakten zählen. Und die sehen nach der Partie gegen Plauen nun mal so aus, dass der Erste FC Magdeburg in den ersten drei Punktspielen 14/15 lediglich 4 Zähler erringen konnte, sieben Tore erzielte und acht Gegentore kassierte. Nicht nur, dass man damit bei einem Spiel Rückstand (aufgrund des DFB-Pokals) auf dem 12. Tabellenplatz rangiert, für das angepeilte Saisonziel – Staffelsieg – ist diese Ausbeute natürlich deutlich zu wenig und ein Schnitt von 2,66 Gegentoren pro Partie selbstverständlich deutlich zu hoch. Das Gute am Saisonstart in der Regionalliga Nordost insgesamt ist jetzt allerdings, dass sich die Tabelle auch an der Spitze noch sortiert und jede Mannschaft bisher schon Punkte abgegeben hat. Geht man jetzt also mal rechnerisch davon aus, dass das Nachholspiel vom 3. Spieltag gegen den SV Babelsberg am 27.08. gewonnen wird, beträgt der Rückstand auf den derzeitigen Tabellenführer aus Zwickau glücklicherweise nur 3 Punkte.
Alles noch machbar also, enteilt ist nach drei Spielen noch kein Team. Es ist auch noch kein Team nach 3 Spielen schon Staffelsieger geworden und ebenso wenig abgestiegen, dennoch macht die bisher recht magere Ausbeute erste leichte Sorgen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Jens Härtel jetzt im dritten Punktspiel die dritte (taktische) Aufstellung probierte und bisher die richtige Mischung und Balance noch nicht gefunden zu haben scheint. Immerhin – während wir hinten kontinuierlich Tore kassieren, schießen wir vorne auch welche, wenn auch überwiegend nach Standards und noch nicht überzeugend genug aus dem Spiel heraus. Und wir sind in der Lage, auch in Unterzahl ein Spiel zu drehen, was in jedem Fall für die Qualität und die Moral im Team spricht.
Vielleicht ist es ein Vorteil, dass die nächsten beiden Spiele im heimischen HKS stattfinden und wir dort – zumindest aus meiner Perspektive – deutlich aufgefordert sind, das Spiel zu machen und entsprechend offensiv zu agieren. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das dann auch in zweimal drei Punkten niederschlägt und dass unsere Defensive schleunigst ihrem Namen auch gerecht wird. Denn eins dürfte relativ klar sein: die kommende Woche mit den Partien gegen den SV Babelsberg und den ZFC Meuselwitz ist jetzt schon richtungsweisend. Liegen wir dann immer noch nur maximal 3 Punkte hinter dem ersten Tabellenplatz, ist alles noch nicht dramatisch. Wird der Rückstand größer, dürfe es das erste Mal in der Amtszeit von Jens Härtel ein kleines bisschen ungemütlicher werden. Man darf gespannt sein…
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