3. Liga, 37. Spieltag, 07.05.2016
Auf geht’s zur letzten Tour in unserer Profifußball-Premierensaison! Das Ziel diesmal: das Gazi-Stadion auf der Waldau in Stuttgart, in dem die Größten der Welt in dieser Spielzeit schon einmal ihre Visitenkarte abgaben. Hieß der Gegner am 8. Spieltag noch „Stuttgarter Kickers“, erwartet uns diesmal die Bundesliga-Reserve des VfB. Für die Stuttgarter geht es in dieser Saison sportlich um nichts mehr, sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz sind bei sechs noch auszuspielenden Zählern nicht mehr aufzuholen. Aus den letzten 6 Partien gab es lediglich einen Punkt gegen den VfR Aalen, ansonsten kassierte man in dieser Spanne insgesamt 10 Gegentreffer und war nur zweimal selbst erfolgreich. Klingt also eigentlich machbar für den 1. FC Magdeburg, der seinerseits zum Saisonende noch einmal Gas gibt und den zuletzt guten Ergebnissen sicher ein weiteres in Stuttgart folgen lassen will.
Beim VfB Stuttgart II denke ich an…
…eine Mannschaft, von der man doch einigermaßen überrascht sein darf, dass sie bereits zwei Spieltage vor Schluss als Absteiger feststeht. Die Stuttgarter U23 gehört zu den Gründungsmitgliedern der 3. Liga, galt lange als ‚beste 2. Mannschaft Deutschlands‘ und lief in den Anfangsjahren der Spielklasse am Ende stets um Position 10 herum ein. In der nächsten Saison heißt die Realität nun also nach langer Zeit ‚Regionalliga‘ und so ein bisschen spiegelt die Entwicklung vielleicht auch die Situation im Verein insgesamt wider, droht doch auch der ersten Mannschaft der Abstieg.
Spieler vom VfB Stuttgart II, die mir spontan einfallen, sind…
…der derzeit verletzte, ehemalige Bundesliga-Profi Cacau und Kapitän Tobias Rathgeb.
Die Stuttgarter Fanszene…
…hat derzeit sicher andere Sorgen, als die eigene U23 am vorletzten Drittliga-Spieltag zu unterstützen, kämpft doch die ‚Erste‘ am gleichen Tag um wichtige Punkte für den Klassenerhalt gegen den 1. FSV Mainz 05. Da das Spiel allerdings erst zwei Stunden nach der Drittliga-Partie angepfiffen wird, ist zumindest nicht ganz auszuschließen, dass sich der eine oder die andere als ‚Vorspiel‘ vielleicht die ersten Halbzeit der Begegnung der U23 gegen die Größten der Welt anschaut. Schauen wir mal.
Das letzte Spiel…
…endete auf sehr ärgerliche Weise mit 2:2, nachdem der 1. FC Magdeburg lange mit zwei Toren führte und sowohl das 2:1 als auch das 2:2 erst in der Schlussphase schlucken musste.
Bei uns…
…sind bis auf die langzeitverletzten Felix Schiller und Lars Fuchs alle fit, sodass Trainer Härtel nach eigenen Angaben gegenüber der ‚Volksstimme‘ für das letzte Auswärtsspiel die Qual der Wahl hat. Die Hoffnung, „Maschine“ Schiller in dieser Saison eventuell noch einmal auf dem Platz zu sehen, haben sich indes zerschlagen, weil dem Innenverteidiger im Laufe der Woche eine Schraube im rechten Fuß entfernt wurde und er somit in dieser Spielzeit definitiv nicht mehr zurückkehrt.
Mit Blick auf die kommende Partie führt Jens Härtel zu Recht aus, dass es ja beim Gegner um nichts mehr geht und die jungen Stuttgarter dementsprechend mit einer gewissen Leichtigkeit werden aufspielen können. Trotzdem fühlt man sich gut vorbereitet und möchte natürlich die drei Punkte gern mit zurück an die Elbe nehmen.
Die Partie aus Sicht des Gegners:
Die Stuttgarter U23 hat vor dem vorerst letzten Heimspiel in der 3. Liga mit Personalsorgen zu kämpfen, sodass sich die Mannschaft „fast von alleine“ aufstellt, wie im Vorbericht auf der Vereinshomepage zu lesen ist. Trotzdem wolle man natürlich 3 Punkte und hätten aufgrund der Verletztenliste jetzt diejenigen Spieler eine Möglichkeit, sich zu beweisen, die bislang eher keine große Rolle gespielt haben. Klingt eigentlich alles nach besten Voraussetzungen für einen blau-weißen Auswärtssieg.
Der FCM gewinnt, weil…
…wir uns beim Absteiger keine Blöße geben werden und für den vierten Platz in der Endabrechnung den zweiten Auswärtssieg in Folge einfahren.
Sonst noch:
Die letzte Auswärtsfahrt der Saison wird natürlich auch von der aktiven Fanszene standesgemäß zelebriert und so verlässt bereits kurz nach 3 am Samstagmorgen ein eigens organisierter Sonderzug den Magdeburger Hauptbahnhof in Richtung Schwabenland. Großartige Aktion und sicher auch ein wenig verrückt, aber was ist schon normal bei den Größten der Welt? Hoffentlich gesellen sich noch viele, viele weitere Blau-Weiße zu den 500 Zugfahrern, sodass wir ein letztes Mal in dieser Saison eine Gästekurve der Republik so richtig rocken können. Das Finale im Landespokal zählt nicht, das wird eh ein Heimspiel. In diesem Sinne, ein letztes Mal:
„So fern, so fern, wir sind da, wir sind da! Um den FCM zu sehen, um Blau-Weiß zu sehen!“
Beitragsbild: „10.04.88 Stuttgart Hbf 110.221“ (geändert) von Phil Richards, Lizenz: CC BY-SA 2.0
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