3. Liga, 30. Spieltag, 12.03.2016
Erstmals seit der Oberligasaison 1990/1991 dribbelt der 1. FC Magdeburg wieder zu einem Punktspiel gegen die erste Mannschaft des FC Energie Cottbus in der Lausitz auf – seinerzeit trennte man sich vor 7.000 Zuschauern im Stadion der Freundschaft torlos. Im Hier und Heute trifft ein Team im Abstiegskampf auf einen Aufsteiger, der am dritten Tabellenplatz schnuppert, was am Ende der Saison die erneute Teilnahme an Aufstiegsspielen bedeuten würde. Die Cottbuser befinden sich im Aufwind und konnten nach drei Niederlagen in Folge gegen die direkten Konkurrenten aus Stuttgart, Aalen und Rostock zuletzt gegen Erzgebirge Aue ein respektables Unentschieden und in Kiel einen noch respektableren Auswärtssieg landen. Da Blau-Weiß mit sieben Punkten aus den letzten drei Begegnungen ebenfalls einen ganz guten Lauf hat, dürfte es am 30. Spieltag in Cottbus eine recht unterhaltsame Partie geben, an deren Ende die drei Punkte hoffentlich an die Elbe wandern.
Beim FC Energie Cottbus denke ich an…
…Badelatschen.
Außerdem denke ich an einen Club, bei dem sich die sportliche Situation seit unserem ersten Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit nicht wesentlich verändert hat. Seinerzeit (also vor dem 11. Spieltag) stand man mit zwei Siegen, zwei Unentschieden und sechs Niederlagen auf dem 18. Rang und hatte just den Trainer gewechselt. Unter Vasile Miriuta konnte man sich etwas stabilisieren, rangiert aber auch vor der 30. Runde auf Tabellenplatz 18. Nach vielen Jahren Zweit- und einigen Jahren Erstligazugehörigkeit also eine äußerst unangenehme und angespannte Situation in der Lausitz, die dem 1. FC Magdeburg aber wiederum zugute kommen müsste.
Spieler vom FC Energie Cottbus, die mir spontan einfallen, sind…
…immer noch Torsten Mattuschka und Ex-Bundesligaprofi Christopher Schorch, der einst auch für Real Madrid die Töppen schnürte, wenngleich es nur für die zweite Mannschaft reichte.
Die Cottbuser Fanszene…
…durfte, zumindest in Teilen, auf dem Weg zur Auswärtspartie in Kiel nach dem Umstieg in Berlin direkt wieder die Heimreise antreten, wie „Faszination Fankurve“ berichtet. Demnach sei es auf der Zugfahrt von Cottbus in die Hauptstadt im Regionalexpress zu Sachbeschädigungen gekommen, die letztendlich dazu geführt hätten, dass die Bahn die betroffenen Cottbuser Anhänger komplett von der Weiterfahrt ausschloss und die Polizei die Weiterreise nach Kiel untersagte. Unschön, das, zumal offenbar erneut eine ganze Gruppe für das Fehlverhalten Einzelner bestraft wurde. Aber das kennt man ja…
Das letzte Spiel…
…endete dank eines verwandelten Elfmeters von Christian Beck kurz vor Ende der Partie 2-2.
Bei uns…
…stehen aktuell lediglich Nicolas Hebisch und Kevin Kruschke nicht im Training und hat Jens Härtel, was sein Stammpersonal betrifft, also die Qual der Wahl. Er erwartet eine sehr robuste, erfahrene Heimmannschaft, die in den letzten Spielen einige Positiverfahrungen einfahren konnte. Einfach wird es also nicht, aber wann war es das auch schon mal in dieser Saison? Nico Hammann, der diesmal in der Pressekonferenz vor dem Spiel neben Trainer und Pressesprecher auf dem Podium Platz nahm, richtet sich auf ein Kampfspiel ein, weil Cottbus jeden Punkt braucht und es sich eigentlich nicht leisten kann, schön zu spielen – und wenn wir eins in dieser Saison unter Beweis gestellt haben, dann, dass wir das schnörkellose, einfache, kampfbetonte Spiel äußerst gut beherrschen. Genau das trotz der inzwischen recht komfortablen Situation abzurufen, wird sicherlich die Herausforderung und auch der Schlüssel für diese Begegnung sein.
Die Partie aus Sicht des Gegners:
Vasile Miriuta findet im kurzen Vorbericht zur Partie auf der Vereinshomepage zwar, dass die Größten der Welt „kompakt, konstant und aggressiv“ sind, aber letzten Endes auch nicht besser wären als die eigene Elf. Klare Ansage, die man so natürlich erst einmal machen kann und die Jens Härtel und seine Mannschaft am 12.03. dann hoffentlich klar und deutlich widerlegen. Bis dahin darf die Stimmung in der Cottbuser Mannschaft gern gut bleiben und dürfen alle an einem Strang ziehen, wie Uwe Möhrle das aktuelle Befinden im Team beschreibt. Zuletzt ging es ja auch aufwärts, konnten wichtige Punkte eingefahren werden und möchte man nun auch endlich mit einem Heimsieg nachlegen. Wie das funktioniert, werden wir dann ja sehen.
Der FCM gewinnt, weil…
…die Mannschaft, wie es sich der Trainer ja auch wünscht, weiter gierig bleiben und ihre hervorragende Bilanz in den Ost-Duellen weiter ausbauen wird.
Sonst noch:
Die jetzt anstehende Partie gegen Cottbus könnte man gut und gerne als Charaktertest verstehen, allerdings einen der eher positiven Sorte. Das primäre Saisonziel ist mit 45 Punkten erreicht, die Pflicht damit gelungen und alles andere nun Zugabe. Man darf gespannt sein, wie die Mannschaft mit dieser Situation jetzt umgeht und auftritt – schließlich sind ja nun noch ganz andere Ziele möglich, für die man aber genauso konzentriert und entschlossen zu Werke gehen muss, wie in der bisherigen Saison geschehen. Über 2.000 Blau-Weiße werden sich in der Lausitz wohl selbst ein Bild machen, ihr Team wieder lautstark unterstützen und dem schönen Brandenburg zeigen, wo Support-technisch so der Hammer hängt. In diesem Sinne:
„So fern, so fern, wir sind da, wir sind da….!“
Beitragsbild: „CIMG6426“ (geändert) von funky1opti, Lizenz: CC BY 2.0.
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