Urlaubszeit ist Reisezeit. Nach Saisonabschluss ging es daher in diesem Jahr das zweite Mal nach 2008 in den hohen Norden, genauer gesagt auf die Insel Askøy in der unmittelbaren Nähe von Bergen in Norwegen. Bergen wiederum beheimatet eine von 16 Fußballmannschaften in der ersten norwegischen Liga, der „Tippeligaen“. Was lag da also näher, als einen Ausflugstag für einen kurzen Abstecher zur Heimspielstätte des SK Brann zu nutzen? Wir mussten uns natürlich einen Reisezeitraum aussuchen, in dem die Liga in der Spielpause ist (in Norwegen wird von März bis November gespielt), sodass es uns also nicht vergönnt war, einem Punktspiel beizuwohnen. Note to self: Urlaube sind zukünftig in dieser Hinsicht deutlich besser zu planen :-P. Eine e-Mail-Anfrage an den Verein bezüglich der Möglichkeit von Stadionführungen und/oder dem Besuch von möglicherweise angesetzten Freundschaftsspielen während unseres Aufenthalts in Norge vor Reiseantritt blieb leider unbeantwortet, sodass es also auf eigene Faust auf Stadionerkundung ging.
Der Verein wurde 2007 letztmalig norwegischer Meister und dümpelt derzeit (also in der Saison 2012) mit 13 Punkten aus 12 Spielen auf dem 11. Tabellenplatz rum. Zum Stadion gelangt man mit der Straßenbahnlinie 1 – kurioserweise auch der einzigen Straßenbahnlinie in Bergen – ab „Byparken“ in der Bergener Innenstadt. Das Stadion hat dann nach knapp 11 Minuten Fahrt auch einen eigenen Stop („Brann Stadion“), was es also auch nicht norwegisch sprechenden Menschen wie uns ermöglichte, die richtige Haltestelle zu erwischen.
„Brann Stadion“ liegt wunderschön eingebettet zwischen Wohnhäusern und Hügeln am Fuß des „Ulriken“ und verbindet für mich die Atmosphäre einer kleinen, aber feinen und modernen Arena mit dem unvergleichlichen Charme eines alten Stadions. Erbaut wurde die Spielstätte, die dem SK Brann auch gehört, laut Angaben auf der Clubhomepage im Jahre 1919, seither wurde sie einige Male modernisiert. Das sieht man dem Stadion auch an – auf der einen Seite der moderne Look:
und genau auf der anderen Seite die altehrwürdigen Mauern:
(selbstverständlich musste auch ordnungsgemäß repräsentiert werden :-P)
Ungefähr so wie das „Brann Stadion“ stelle ich mir alte englische „Grounds“ vor, die ja leider nach und nach – so hört man – dem Modernisierungswahn zum Opfer fallen. Da unser ‚Stadionbesuch‘ auf einen Samstag fiel, der im Stadion integrierte Fanshop geschlossen hatte und auch sonst niemand zu finden war, der uns hätte Einlass gewähren können, blieben nur der Blick von der Seite und von oben:
Insgesamt ein wirklich lohnenswerter Ausflug, noch dazu, wenn man mit einem Seitenblick (das Stadion im Rücken) ein solches Panorama geboten bekommt:
Übrigens: nach oberflächlichen Recherchen meinerseits haben die Größten der Welt und der SK Brann in der Europapokalgeschichte beider Vereine bisher noch nicht die Klingen gekreuzt. Und werden es vermutlich auch zumindest in der nächsten Dekade wohl eher nicht tun…