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Ein Spiel, zwei Perspektiven: Viktoria Köln (H)

planlos

Saisonspiel Nummer 3 und schon jetzt tendiert die Stimmung deutlich Richtung „Tiefpunkt“. Planlos, erschreckend und ernüchternd ist das alles irgendwie. „Ein Spiel, zwei Perspektiven“ diesmal mit dem Blick von hinter der Kamera und ganz spontan aus Block 8.

Meine Erwartungen vor der Partie:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Eigentlich keine Erwartungen, nur eine Bitte. Spielt bitte offensiven Fußball.

Alex (nurderfcm.de):

Puh, schwer zu sagen. Möglicherweise bin ich, obwohl die Saison noch sehr, sehr jung ist, inzwischen schon genauso verunsichert wie unsere Mannschaft. Meine Erwartung war, glaube ich, mehr ein Wunsch: Der Wunsch nach einem erkennbaren Plan, den die Mannschaft dann auch durchzieht. Und damit meine ich auch ein gewisses Maß an Selbstvertrauen oder Selbstverständnis á la: „Das ist unser Stadion, wir spielen vor unseren Fans, das ist unser Spiel und jetzt Sport frei.“

So habe ich das Spiel verfolgt:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Hinter der Kamera, immer mit dem Blick auf das Geschehen und hoffte auf Tore, auf Jubel, auf Ausraster und dass meine Kamera im Dauerauslösen ist. Im Laufe des Spiels waren eher meine Seufzer in Dauerschleife und die Kamera war ruhig. Keine Torchancen, keine Motive. Nur entsetzte Gesichter, egal wohin man schaut.

Alex (nurderfcm.de):

Ich war tatsächlich und sehr, sehr spontan im Stadion – wie spontan, war gut daran zu erkennen, dass ich nicht mal einen Schal dabei hatte. Als sich kurzfristig eine Lücke im Familienurlaubsplan auftat und sich die Möglichkeit für einen Ausflug nach Magdeburg ergab, wurden direkt Ticket und Fahrkarten gebucht und ab ging’s ins Wohnzimmer. Und was soll ich sagen? Wenn ich das Geschehen auf dem Rasen mal komplett ausblende, war es unter dem Strich ein positiv emotionaler und gleichzeitig schräger Tag. Das ganze Drumherum hatte so ein bisschen was von Testspiel-Flair, Teile des Publikums waren so ganz anders unterwegs als das gewohnte Umfeld auf der Nord und ob ich mich mit dieser Form des Stadionerlebnisses auf Dauer anfreunden könnte, weiß ich auch mit einer Nacht Abstand noch nicht. Naja, und über die Gefühlswelt mit Blick auf das Sportliche lege ich mal den Mantel des Schweigens, sonst wird das hier sehr, sehr lang und deutlich unfein. Okay, vielleicht so viel: „FCM, erwache!“

Die Partie in maximal fünf Worten:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Eine Katastrophe jagt die nächste.

Alex (nurderfcm.de):

So steigen wir ab.

Das bleibt in Erinnerung:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Pfiffe und ein Schlag ins Genick. Das zweite Heimspiel 0:2 verloren und die Art wie lässt mich fassungslos zurück. Verletzungspech in der Defensive und Offensive und junge Spieler werden ins kalte Wasser geworfen, weil einfach die Alternativen fehlen. Es ist der 3. Spieltag und wir haben einen mageren Punkt auf der Habenseite. Traurig. Einfach nur traurig.

Alex (nurderfcm.de):

Gedankliche Rückblenden in eine Zeit, in der sich der Stammplatz noch auf der Gegengerade befand. Kinder, ist das lange her. Das Wiedersehen mit der Sektion Twitter und den Preeschoffs. Überhaupt die ganzen guten Begegnungen und Gespräche. Die feuchten Augen, als die Hymne erklang und die Mannschaften den Rasen betraten. Die fast schon körperlich erfahrbare Erkenntnis, wie sehr dieser Fußball so viel mehr ist als die reinen 90 Minuten. Und wie sehr das alles fehlt.

Außerdem: Eine Mannschaft, die so orientierungs- wie planlos ist. Das Bild von Christian Beck nach Abpfiff, mutterseelenallein im Mittelkreis. Und die Erkenntnis, dass dringend, ganz dringend etwas passieren muss.

Das Foto des Spieltags:

planlos

(c) Sportfotos Magdeburg

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