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Derbysieger!

1. FC Magdeburg – die Anderen, 14.05.2014, Landespokalfinale Sachsen-Anhalt

Landespokalsieger. Derbysieger. DFB-Pokal-Teilnehmer 2014/2015. Wenn mir das am Morgen des 14. Mai 2014 jemand gesagt hätte, hätte ich das vermutlich dem Magdeburger Größenwahn zugeschrieben, irgendetwas von „ja, klar, was sonst“ gemurmelt und wäre dann lächelnd meiner Wege gegangen. 2 Tage später habe ich immer noch ein Dauergrinsen im Gesicht, alles um mich herum wirkt merkwürdig leicht und irgendwie summe ich auch dauernd ein „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!“ vor mich hin. Es ist wirklich passiert. Die Größten der Welt haben den Pott verteidigt und die Thekensportgemeinschaft Merseburg-Nord fein säuberlich mit 3-0 Toren aus allen Titelträumen geschossen. Geil. 

Wenn Andreas Petersen sagt, dass dieser Landespokaltriumph höher einzuschätzen ist als der Erfolg 2013 gegen Germania Halberstadt, so kann ich ihm da nur zustimmen. In der Tat fehlen mir nach wie vor ein wenig die Worte, um diesen Erfolg richtig einordnen zu können. Lassen wir also die Fakten für sich sprechen:

  • seit zwei Jahren im Landespokal ungeschlagen
  • und den Pokal ausgerechnet gegen den Erzrivalen verteidigt,
  • der eine Klasse höher spielt und dort leider auch noch einigermaßen erfolgreich
  • mit drei zu null Toren
  • im Derby
  • als unterklassiger Verein
  • in deren Stadion
  • und das auch noch verdient.

Es ist auch, wenn man es aufschreibt noch einigermaßen unglaublich, deswegen aber nicht weniger schön. Und obwohl ich lediglich die letzten 10 Minuten der regulären Spielzeit sowie die Verlängerung mehrere hundert Kilometer entfernt im Stream schauen konnte, hat das gereicht, um mich mal wieder handgeschätzte 10 bis 15 Jahre altern zu lassen. Möglicherweise hatte auch die spontan auf dem Nachhauseweg noch gekaufte Tankstellenzigarre da einen kleinen Anteil dran, aber hey, wer wird das an so einem Abend schon genau nehmen mit dem Gesundheitswahn ;-)? IMG_4223

Was mich an dem selbst Gesehenen und  auch später beim Durchschauen der Spielberichte am meisten beeindruckt hat, war der unheimlich große Teamgeist, der sogar durch die Mattscheibe förmlich greifbar war. Am Mittwoch stand da ein absolut verschworener Haufen auf dem Platz, in dem jeder für den anderen gekämpft hat und in dem jeder diesen Triumph zu 110% Prozent wollte. Andere schrieben auch: Andreas Petersen hat die Mannschaft an diesem Tag einfach perfekt eingestellt. Was meiner Meinung nach aber auch für die letzten 2 Jahre insgesamt gelten kann: da ist was entstanden, zusammengewachsen und genau im richtigen Spiel im richtigen Maß zum Ausdruck gekommen, und an diesem Prozess hat ein Andreas Petersen trotz aller Nebenkriegsschauplätze in den letzten Wochen und Monaten einen ganz, ganz großen Anteil. Tja, und wenn man dann noch einen Matthias Tischer in „Weltklasse“-Form (O-Ton Petersen) und einen Lars Fuchs hat, der dem Begriff „abgewichst“ gleich eine ganze Bandbreite völlig neuer Bedeutungen verleiht, dann gewinnt man eben auch mal gegen einen höherklassigen und individuell möglicherweise (wenn es nicht die Hässlichen wären) hier und da einen Ticken besseren Gegner ein solches Fußballspiel.

Die Saison ist damit im Prinzip beendet und alle Saisonziele sind erreicht, auch wenn jetzt natürlich noch 2 Spiele folgen, von denen das nächste beim 1. FC Lokomotive Leipzig auch gleich noch mit einer guten Portion Prestige aufwarten kann. Und auch wenn man sich schon noch ein wenig darauf konzentrieren sollte, den zweiten Platz in der Regionalliga Nordost zu sichern, wird das Motto wohl vor allem „Wir sind nur zum Feiern da!“ lauten. Zu Recht. Weil wir es können. Und es sich Verein, Mannschaft und Fans mehr als verdient haben.

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